Erntedank

Schnappschüsse, Traumbilder
eingespeicherter Gefühle in seltsam ferner Zeit,
blitzen auf in der Erinnerung,
nehmen die Gedanken mit und
führen sie zurück in die Vergangenheit.

Wo Mädchen einst zu stolzen Frauen wurden,
dem Willen süßer Träume folgten
und das Leben lebten ihrer Wahl.
Wo der Traum von nicht erreichten Zielen
Ansporn war zu kühnsten Höhenflügen.
Wo falsche Freunde mit Vertrautheit spielten,
und die Mühsal ihnen manchmal schien wie Qual.

Wie ein Film läuft dann das Leben ab
in dem es nicht nur Mut und Hoffnung gab,
sondern auch die dunklen Nächte voller Zweifel.
Doch das schemenhafte Bild von zukünftigen Zeiten
wurde klar und klarer mit den Jahren:
Wie ein Kaleidoskop erschien das Selbst in Farben,
die sie schon längst verloren glaubten.

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Gewitter

Schwüle Hitze macht sich breit,
legt jeden Willen lahm.
Was wir eben noch getan, verliert an Wichtigkeit.
Am Horizont erscheint aufgetürmte Wut,
die grollend rollt heran.

Es verdunkelt sich der Himmel,
ein greller Blitz durchzuckt die Zeit!
Und das Donner krachen lässt
alle Welt verstummen.

Das entfesselt erst Gewalten elektrischer Natur.
Wasser stürzt in die Ebenen hinunter;
und nur der Zorn der Götter schreit
nach Umkehr zur Gerechtigkeit.

Dann ist es endlich ruhiger.
Werden wir uns bald
eines besseren besinnen?

August

Kein Wölkchen kann den weiten Sonnenhimmel trüben.
Im tiefsten blau will ich mich verlieren
und barfuß kühlen Rasen spüren
berauscht vom Duft der wilden Rosen
und betörend süßer Beeren

Am Abend steigt die Kühle aus den Teichen.
Vogelschwärme jagen durch die Lüfte.
Laue Sommernächte,
immer sollt ihr bleiben!

Nachtgebet

Ich träumte, dass ich betete
vor langen Zeiten wohl, da trat aus eines Himmels Zelte
die Gottheit stumm hervor.
So sah sie mir ins Angesicht umspannend die Äonen,
nicht fragte sie und hüllte mich
in ihre lichten Welten.

Und schon im Geiste fühlte bald
die Sehnsucht sich entfalten,
im Sinne dieser Göttlichkeit das Leben zu gestalten.
Durch reiches Dasein reiste nun
mein Denken und auch Fühlen, erinnernd wie in im Traum,
zu verwandten Seelen.

Im Mondschein bin ich aufgewacht,
kam aus weiter Ferne. Im Gras lag ich vom Abend noch,
über mir: das Meer der Sterne.

Ein Windhauch ging in jener Nacht,
kam von den Horizonten,
schob die Wolken hin zum Mond
und rief in mir die Göttin wach.

Jungbrunnen


Damals wehte Sommerwind
und spielte mit den Haaren.
Freiheit war der Jugend Atem,
der durch alle Zeiten ging,
die unbeschwert und sorglos waren.

*
Sie ist wie ein Edelstein für schlechte Tage.
Er funkelt in den schönsten Farben
und spendet Trost in Traurigkeit.

Juli

Auf den Wolken segeln Schiffe der Gezeiten
Im Schilf wiegt sich die weite Ferne
Da draußen irgendwo am Rand der Zeit
rollt der Rhythmen Urgestalt
und das Salz der Brise klingt im Meeresrauschen.

Aus der dunklen Neumondnacht fallen funkelnd Sterne
fallen in die Tiefe meiner Phantasien
und in meine Hand hinunter in den Sand.

Sommerglück

Was wirst du machen
ohne mich, wirst du dich
an mich erinnern und mein Lachen
wenn es einmal Winter wird?

Sag, will dein Herz mich
so sehr vermissen wie die süße
Sommerbrise den Blick verklärt?

Die Sehnsucht
wird im Traume längst noch wachen
bis der Frühling wiederkehrt.

Momente

Ich bin
geboren aus der Ewigkeit.
Ich bin das Glück der Liebe
und der Schmerzen Leid.
Ich bin hier, um jetzt zu sein.

Ich bin
der Glaube und der schöne Schein.
Ich bin der Geist in der Materie,
die Wahrheit und die Illusion.
Ich bin der Tempel meiner Seele.

Ich bin
ein Sternenfunken in der Atmosphäre
und der Nebel auf dem Felde.
Ich bin der Blick zum Regenbogen,
selbst im Tode
bin ich.

Todesengel

Und es ward Nacht,
da hast du uns verlassen.
Sogar der Schmerz ließ dich allein,
was wird, so wie dein Lachen
jemals sich erfreuen?
die Erinnerung wird nie verblassen.

*
In jener fernen Nacht
gefangen und vergangen
Unerreichbar hast du dich gemacht.
Traumbild heißer Tränen
wirst niemals vergessen sein.

*
Und wieder wird es Nacht.
Ein Stern blitzt auf am Firmament.
Deine Seele ist erwacht,
grüßt mich aus weiter Ferne.

Mittsommernacht

Der Sehnsucht stiller Anbeginn
erfüllt wie Sonnenglut die Zeit,
bis die Lichter golden sind
beflügelt sie den Geist.

Und mit dem kühlen Abendwind
kommt die Geborgenheit.

Kostbar wie der Rosenduft,
ist der Liebe Seelenheil
und des langen Sommers
ewige Vergänglichkeit.

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