Juni

Lebenskraft steigt stetig
auf in hohen Pflanzenstängeln
eingehüllt in Blätter Dickicht
trägt sie der Blüten Farben
wo die Bienen thronen.

Schöpfung Wandlung füllt
des Menschen Phantasie mit Licht.
Im Winde steht die alte Mühle
und den Frühling krönt
des Vogels Lied.

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Kinderlachen

Wie die Knospe einer Blume wartet um im Frühlingslicht
sich zur schönsten Blüte zu entfalten
vergeht die Kindheit mit den langen Tagen
und im Spielen ganz entrückt der grauen Wirklichkeiten

Trägt in sich eine Ahnung schon vom Geheimnis ferner Zeiten
und ist ein langes Kräfte sammeln
von Morgentau bis Abendrot in Sommerträumereien.

Dann nach vielen Fragen die Erinnerung erwacht
sie ist in uns die unbeschwerte Zeit
und bringt uns stilles Glück aus längst vergangenen Kinderjahren

Mai

Du Sonnenschein der Frühlingslüfte
lässt Blattwerk leuchtend steigen
aus Regen satter Erdenmitte.
Bist du Jugend mein?

gibst mir meinen Geist zurück
Wie auf Händen trägst du mich
mit deinen Vogelschwingen fliege ich
um wieder frei zu sein.

Hoffnung ist ein Blütenmeer
ein Fest der Götter Lichter Wiederkehr
ein Lied des stillen Liebesglück
Lass mich nicht allein.

Fernweh

Tief im Herzen ist ein Schmerz
der Sehnsucht süße Quelle
die mir einen Blick gewährt
vom Liebreiz ferner Welten.

Von weitem her ertönt der Ruf
und geht mir doch so nah
im Einklang mit dem großen Fluss
mein Wunsch nach Frieden sich erfülle.

Still sitzend an dem kleinen Bach
finde ich im Herzen Mut
Es lächelt mir als Spiegelbild
aus dem klaren Wasser zu.

April

Und wieder ist es Zeit
vom Kelch des Überfluss zu kosten
in deiner Frühjahrshitze Lebensgeist.

Deine Regen tragen Blüten von denen Tropfen perlen
hinunter in die Stille.

Entschwebt in reicher Nektarfülle Sphären
reißt du uns wieder in die Tiefe,
wenn jähe Wind und Hagel wüten.

Und bist doch so geheimnisvoll,
wie ein Kuss der Muse inspirierend.

Zeitenwende

Einst saßen bunte Vögel in den Kirschbaumzweigen,
die im warmen Wind sich wiegten
und sangen der Natur zuliebe ihre schönsten Weisen.
Die Monde zogen ihre Bahnen,
erhellten uns die langen Dunkelheiten.

Doch hinter hohen Mauern haben wir der Sterne Pracht
unserer Sicht verborgen,
mit Neonlicht in Technik uns grenzenlos verrannt.
Vergessen ist die alte Mystik
mit dem Wissen unserer Ahnen.

Wo wir Zivilisten jemals weilten,
ist die schöne Mutter Erde verbrannt für Ewigkeiten.
Die Gefühle sind in Scherben,
in Schutt und Asche der Verstand.

Großer Gott!
Verzagen werden wir —  in einsam dunkler Nacht,
hinsehnend nach dem Tau des Morgens.
Durch die Wolken fällt ein Hoffnungsschimmer:
Noch ist sie hier, die intuitive Macht.

Zeitreise

Auf dem Gleise saust
der Zug in Endloszeit dahin.
Ein Teich, ein Haus und kleine Straßen,
Farbe, Form und Harmonien
kaum erhascht,
schon ist´s gewesen.

Was bleibt
von all den Impressionen?
Ein Bruchteil nur von Sekunden
im Rausch der aufgereihten Illusionen,
und scheinbar schnell
wie in Stunden,
so vergeht das Leben.

März

Vogelzwitschern lockt
die Erde aus dem Winterschlaf.
In der Ferne strahlt ein bunter Stern,
dann versinkt er mit der Nacht.
Das erste Licht erhellt das Himmelstor,
zartes rot färbt bald den Horizont
und der neue Tag erwacht.

In kühler Luft schwingt Frühjahrsduft.
Lang verborgene Gefühle erinnern noch
an Feuerschein und Ahnenkult
an Zeiten, die schon lange nicht mehr sind.
Doch die Frühlingskräfte kehren jedes Jahr zurück,
wie die Wildgänse von Süden.

Mit der Sonnenenergie beginnt ein neues Leben,
in einer sehnsuchtsvollen Melodie,
die süß erklingt,
auf den Saiten aller Wesen.

Frühlingsanfang

Der Norden liegt so kalt in brachen Feldern.
Verwischte Farben weht der Wind hinüber,
nach einer langen Wintersinfonie.

Die Kälte der Vergangenheit
gebiert helles Licht.
Erste Blumen stehen in Gemälden,
und Vögel putzen ihr Gefieder.

Frische Regen gehen nieder,
ein unverhoffter Zaubertrank voll Glück.
Ungeahnte Kräfte stehen nun bereit,
gleich einer großen Phantasie.

Vollmond

Wie eine Göttin steigst du aus den Nebeln
des letzten Wintertages Kälte,
du seelenvolle Auserwählte,
die tiefsten Nächte zu erhellen.

Nun wird dein weißes Rund
uns wieder ganz entführen
in die Vorahnung des Frühlings und
vertreibt mit jeder Stund
die schaurig kalten Mächte.
Sind wir wirklich schon bereit?

Uns einzulassen, zu verjüngen
in dem wunderbaren Glanz?
Wohl wissend, dass wir immer wieder
nach dem dunklen Seelenleid
selbst von Neuem uns beginnen,
stetig wachsend, wie die Mondsichel
zur strahlenden Vollendung hin.

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